Eldon Hoke (alias El Duce)

Eldon Hoke gründete 1977 in Seattle mit zwei seiner Schulfreunde (Eric Carlson, alias Sickie Wifebeater und Steve Broy) die Band “The Mentors”.
Ihr Debüt Konzert fand am 04. März 1978 in einem Club in Seattle namens „The Bird“ statt.

Anfang der Achtziger zogen er und die Mentors nach Los Angeles um, wo sie 1985 den Höhepunkt ihres Ruhmes erreichten.

Courtney Love traf Eldon Hoke ende der Achtziger das erste Mal.
Ein Gründungsmitglied ihrer Band Hole war Caroline Rue, die mit Eric Carlson ausging. Er war der Gitarrist der Mentors.

In einem Artikel der „High Times“ vom April 1996 behauptete Eldon Hoke, das in den letzten Dezember Tagen des Jahres 1993, Courtney Love draußen vorm „Rock Shop“ (ein Plattenladen in Hollywood) anhielt und mit ihm sprach. Die Unterhaltung verlief folgendermaßen:

Love: „El, du musst mir einen Gefallen tun. Mein Alter war in letzter Zeit ein richtiges Arschloch. Ich will, dass du ihm seinen beschissenen Kopf wegbläst.“
Hoke: „Meinst du das ernst?“
Love: „Ja, ich gebe dir 50.000 $, wenn du seinen Kopf wegschießt.“
Hoke: „Ich mache es, wenn du es ernst meinst.“
Love: „Wo kann ich dich erreichen?“
Hoke: „Du kannst mich hier erreichen.“

Daraufhin gingen sie in den Laden und er reichte ihr eine Visitenkarte.

Der Inhaber des Ladens, Karush Sepedjian, erinnert sich an den Besuch. Er sagt: „Ich weiß noch genau, wie Courtney in dieser Limousine hier aufkreuzte. Sie unterhielt sich vor dem Laden mit El, und meine Ladentheke ist gleich neben der Tür, also hörte ich Teile der Unterhaltung mit. Sie sagte zu ihm: ´Also, was meinst du, schaffst du das, kriegst du das hin? Was willst du dafür?´ Sie redeten von Kurt Cobain. Dann kamen sie in den Laden, und El flüsterte mir zu, dass sie ihm gerade fünfzigtausend Dollar angeboten hat, wenn er ihren Alten umlegt. Er war ziemlich aufgeregt. Courtney erklärte mir, sie würde mich bald anrufen, und dann ist sie verschwunden.“ [Buch: Mordfall Kurt Cobain – Was bisher verschwiegen wurde]

Sepedjian, der laut eigener Angabe zu Courtneys Zeit in Los Angeles ein paar Jahre früher mit ihr befreundet war, sagte, dass sie dachten ihr Angebot sei ein Scherz gewesen, da sie nichts mehr von ihr hörten. Sepedjian berichtet weiter, dass im März 1994 Love den Laden kontaktierte und nach El Duce fragte, der zu der Zeit auf Tour war. Courtney schrie: „Was? Dieser Hurensohn, wir hatten eine Vereinbarung. Was mache ich jetzt?“ Sepedjian antwortete: „Ich weiß es nicht. Ich muss mich um mein Geschäft kümmern. Auf Wiedersehen.” [High Times, April 1996]

Als Tom Grant von El Duces Behauptungen hörte war er skeptisch. Er sagte: „Warum traten sie damit nicht eher nach vorne? Als erstes dachte ich das Courtney sie vielleicht beauftragt hatte, um mich auszutricksen. Ich sollte anfangen, diese Typen als Beweis aufzuführen, und dann würden sie sich hinstellen und sagen, sie hätten sich die ganze Sache bloß ausgedacht. Dann hätte ich dumm dagestanden und meine Glaubwürdigkeit eingebüßt.“

 

Eldon Hoke bestand den Lügendetektortest!


Am 06. März 1996 unterzog sich Eldon Hoke einen Lügendetektor Test. Durchgeführt wurde dieser von Amerikas führendem Experte für Lügendetektortests Dr. Edward Gelb.
Dr. Gelb war damals beim FBI Leiter des Fortgeschrittenenkurses für Polygraphie.
Des weiteren führte er einen Lügendetektortest bei O.J. Simpson durch, kurz bevor dieser für den angeblichen Mord an seiner Frau verhaftet wurde.
Laut Dr. Gelb versagte Simpson ziemlich kläglich in dem Test.
Hokes Geschichte ist nach Angaben von Dr. Gelb absolut wahrheitsgetreu.

Auf die Frage: „Hat Courtney Love Sie gebeten, Kurt Cobain umzubringen?“ wurde seine positive Antwort mit einer 99,91 – prozentigen Sicherheit bestätigt. Ein solcher Wert fällt laut Dr. Gelb in die Kategorie „Täuschung unmöglich“. Hoke erzielte ebenso das gleiche Ergebnis als die Frage wiederholt wurde.

Auf die Frage: „Wurde Ihnen von Courtney Love 50.000 $ angeboten, um Kurt Cobain umzubringen?“ erreichte Hoke mit der positiven Antwort ein 99,84 – prozentiges Ergebnis.

Die Autoren Max Wallace und Ian Halperin des Buches „Mordfall Kurt Cobain – Was bisher verschwiegen wurde“ befragten Dr. Gelb zu dem gängigen Klischee, dass Psychopathen und Soziopathen einen Lügendetektor austricksen können. Hierzu sagte Gelb: „Das ist ein Gerücht“ und erklärte, dass eine Studie aus British-Columbia, die erst kürzlich erstellt wurde, herausfand das ein Lügendetektor bei so einer Personengruppe sogar in Wahrheit noch verlässlicher sei. Der verbreitete Irrglaube stammt laut Gelb aus den Anfangstagen der Polygraphie, als die Technik noch nicht so ausgereift war. Wenn ein qualifizierter Prüfer heute einen Test am Lügendetektor durchführt, sind die Ergebnisse so präzise, dass sie inzwischen bei vielen Gerichtsverfahren zugelassen würden.

Tom Grant sprach ebenfalls mit Dr. Gelb: „Ich habe Dr. Gelb angerufen und ihn gefragt, ob Hoke den Lügendetektor irgendwie ausgetrickst haben könnte“, erinnert er sich. „Schließlich sind diese Dinger auch nicht hundertprozentig idiotensicher. Er sagte mir, ´Nicht dieser Typ´.“

Hoke hatte für seine Geschichte auch nie um Geld gebeten, auch dann nicht, als Hard Copy, eine Produktion, die in dem Ruf steht, ihre Informanten zu bezahlen, wegen eines Interviews auf ihn zukam. [Buch: Mordfall Kurt Cobain – Was bisher verschwiegen wurde]

Hoke gab an, dass er die Mordabteilung der Polizeibehörde in Seattle sowie in Los Angeles nach den Tests kontaktierte. Beide, er und Sepedjian boten sich für ähnliche Tests bei der Polizei an, jedoch haben beide Behörden eine Fortführung der Ermittlung abgelehnt.

Aktualisierte Polizeiberichte, die die Autoren des Buches „Mordfall Kurt Cobain – Was bisher verschwiegen wurde“ aufgrund des Washington State geltenden Freedom of Information Act einsehen durften, zeigten an, dass man, nachdem sich die Nachricht von Hokes Testergebnissen herumgesprochen hatte, die Ermittlungen tatsächlich wieder aufgenommen hatte.
Dieses geschah allerdings nur widerwillig und unter Zwang, denn in einem Memo vom 07. März 1996 von Sergeant Cameron an seinen Vorgesetzten Lieutenant Al Gerdes [siehe Rubrik: Dokumente], welches mit zahlreichen schwarzen Balken versehen ist, ist von Tom Grant die Rede, der „gegenwärtig mit einer lächerlichen Zirkusshow durchs Land reist und behauptet, Courtney habe ihren liebenden Ehemann Kurt Cobain umgebracht oder umbringen lassen.“ Des weiteren zitiert Cameron Hokes Ergebnisse vom Lügendetektor und merkt an, ein gewisser Detective Ila werde „der Sache nachgehen, und ich nehme an, dass auch wir uns damit befassen müssen“. Am Ende rät er Lieutenant Gerdes, sich „bitte mit allen Aspekten der Ermittlung vertraut zu machen“.
Doch befindet sich nirgends in der Akte ein Hinweis darauf das man beim SPD Hokes Behauptung überprüft hat. [Buch: Mordfall Kurt Cobain – Was bisher verschwiegen wurde]


 

Courtney schweigt bis heute …


Love und ihre Rechtsvertreter weigerten sich trotz Wallace und Halperins wiederholten Anfragen, Auskünfte darüber zu geben, ob sie während dieser Zeit in Los Angeles war. Wallace und Halperin sagten ihnen, dass, wenn sie konkrete Beweise vorlegen können die hinterlegen, dass Courtney während dieser Zeit nicht in L.A. war, dann würden sie die Geschichte von El Duce als ein Lügenmärchen abtun.

Nirvana gaben am 30. Dezember 1993 im „The Great Western Forum“ in Inglewood, CA ein Konzert. Inglewood ist nicht weiter als 10 Meilen von Hollywood entfernt und es ist bekannt das Courtney mit Kurt reiste, dementsprechend sind die Wahrscheinlichkeiten sehr hoch, dass sie am 30. Dezember 1993 in L.A. war. Dieses würde El Duces Behauptungen unterstützen. [Buch: Cobain, von Autoren des Rolling Stones]

Loves Anwälte weigerten sich Informationen über Courtneys Aufenthaltsorte zu geben, jedoch versuchten sie andere Stellen von Duces Behauptungen zu diskreditieren. Ihre Anwältin Seth Lichtenstein wies darauf hin, dass El Duce in einem Interview gesagt hat, dass er draußen vor dem „Rock Shop“ auf einer Bank saß als Courtney ankam um das Angebot zu unterbreiten. Lichtenstein behauptet korrekterweise, dass es draußen vor dem Laden keine Bank gab und schlussfolgert daher, dass El Duce also gelogen hat.

Wallace und Halperin antworteten hierzu wie folgt: „Beide, Hoke und Sepedjian behaupten das Hoke tatsächlich gesagt hat, dass er auf einer Bank im Laden vorne, nicht draußen vor dem Laden saß und das er möglicherweise falsch zitiert wurde.“ In einem Interview, das El Duce Wallace und Halperin gab, sagten sie, dass Duce nicht erwähnte das er draußen vor dem Laden auf einer Bank saß.



 

NICK BROOMFIELDS INTERVIEW MIT ELDON HOKE
Geführt am 11. April 1997 auf der Ranch der Mentors in Riverside, L.A.


Der britische Filmemacher Nick Broomfield machte über die Cobain – Mordtheorien für die BBC den Dokumentar Film „Kurt & Courtney“, welcher im Februar 1998 erschien.

In dieser Dokumentation ist unter anderem das Interview, welches Broomfield mit Eldon Hoke führte, zu sehen.

Broomfield wurde, um Eldon Hoke zu treffen von einem Mann namens Lomas, besser bekannt als der Zuhälter von Divine Brown, dorthin gebracht.

Zuhälter: „Da ist er, El Duce.”
Broomfield: „Wo? Oh, ja.“
Zuhälter: „Er ist direkt hier. Das ist er, El Duce.“
Hoke: „Yaaargh. Wo ist der Schnaps?“
Zuhälter: „Er ist einfach pervers!“
Hoke: „Ja, abartig. Meistens besoffen.”


Broomfield: „Also, Sie hatten mit Courtney ein Geschäft, richtig?“
Hoke: „Ja. Sie hat mir 50 Riesen geboten, wenn ich Kurt Cobain um die Ecke bringe.“
Broomfield: „Was?“
Hoke: „50 Riesen wenn ich Kurt Cobain um die Ecke bringe.“
Broomfield: „Das ist eine Tatsache, ja?”
Hoke: (lacht.)
Broomfield: „Die Leute werden vielleicht denken, dass Sie nicht unbedingt der glaubwürdigste Zeuge sind.“


Hoke: „Nun ja, das ist Schade. Vielleicht sind Sie selbst nicht der glaubwürdigste Zeuge. (lacht) Denken Sie mal darüber nach! Als sie mir das Geld angeboten hat… Verdammt! Ich wünschte ich hätte es genommen, Mann. Aber ich weiß wer ihn umgelegt hat.“


Broomfield: „Wie sollten Sie ihn umlegen? Sagte sie Ihnen, wie Sie es machen sollten?“
Hoke: „Ja, blas ihm den verdammten Kopf weg.“
Broomfield: „Wo hätten Sie ihn finden sollen, um es zu tun?“
Hoke: „Da oben. Sie hat mir eine Karte gezeichnet, oben in Bellevue, gleich vor Seattle. Ich weiß genau, wo ihr Haus steht, ich weiß, in welchem Garten ich ihn abknallen sollte. Aber ich dachte einfach nicht das sie es ernst meint! “ (lacht)


Broomfield: „Hat sie gesagt, wie Sie ihn umlegen sollen?“
Hoke: „Ja. Schieß ihm den verdammten Kopf weg.“
Broomfield: „Aber sie hat nicht gesagt …“


Hoke unterbricht ihn mit: „Lass es wie einen Selbstmord aussehen.”


Broomfield: „Ja, aber wenn Sie ihn einfach erschossen hätten, hätte es nicht wie ein Selbstmord ausgesehen, sondern das Sie ihn erschossen haben.“


Hoke: „Stimmt, aber ich sagte Allen, ich meine meinem Freund (lacht nervös): ´Ich lass das FBI ihn fassen.´ Aber, (lacht) so ist es nun mal gelaufen. Ende der Geschichte. (lacht erneut.) Hey, für 50 Riesen redet man ne Menge. Wenn Sie mir ein Bier kaufen rede ich vielleicht noch ein wenig mehr. (Lacht, schaut in die Kamera und nach einer kurzen Pause) Yaaaaaaargh!“


Broomfield: und dies schien nun das Ende vom Interview zu sein. Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte. El Duce bestand einen Lügendetektor Test, auch wenn sein wichtigster Zeuge (Sepedjian) einnickte bevor es zum Abschluss kam.

 

Eldon Hoke starb auf mysteriöse Weise 8 Tage später…


Am 19. April 1997, acht Tage nach dem Interview mit Broomfield war Hoke tot. Er wurde in Riverside, L.A. ca. zwei Kilometer von dem Ort entfernt, wo das Interview stattfand von einem Zug überrollt.

Die Umstände des Todes sind unklar.

Steve Broy, ein Freund Eldon Hokes, erinnert sich an die Geschehnisse des Tages an dem Hoke starb: „Ich schlief im Nebenzimmer. Am Nachmittag wachte ich auf und Duce war weg. Allen [Wrench] schaute vorbei und meinte, dass in Riverside ein Straßenfest sei, also gingen wir zum Straßenfest und kamen gegen 17 oder 18 Uhr zurück, und Duce war da. Er machte den Grill im Garten an und war superdicht. Ich war einfach so müde, ich hatte keine Zeit, mich mit diesem total besoffenen Typen auseinander zu setzen. Also bin ich rein und hab mich sofort hingelegt und ließ die beiden draußen. Als ich eine Stunde später oder so aufwachte, sah ich sie gerade noch in Allens Geländewagen davonfahren. Dann wachte ich am nächsten Tag auf und Duce war nicht da. Also nahm ich an, er wäre bei Allen, denn so war es oft. Er ging rüber und hing bei Allen rum. Und gegen Mittag kam der Coroner zu mir und informierte mich, was passiert war, nämlich dass er am Vorabend auf den Gleisen vom Zug überfahren wurde. Ich war leicht verwirrt, weil ich im Kopf hatte, dass er bei Allen war, und ich sagte: ´Hmm, aber da sind doch gar keine Gleise.´ Ich kapierte nicht, dass Allen ihn in Wirklichkeit am Spirituosenladen abgesetzt hatte.“ [Buch: Mordfall Kurt Cobain – Was bisher verschwiegen wurde]

Der Musikjournalist und Freund von Duce, Al Browman sagte: „Da ist etwas sehr sehr merkwürdiges an seinem Tod. Jeder der El kannte, wusste, dass man sich mit ihm anfreunden konnte wenn man ihm anbot ein Getränk zu kaufen. Er hatte ein Alkoholproblem.“ Als er gefragt wurde, ob er glaubt das El Duce selbstmordgefährdet war, antwortete er: „Niemals. Er war sehr aufgeregt wegen seiner Tour, die kurz bevor stand. Er war in guter Laune. Er hat sich nicht selbst umgebracht. Ich bin überzeugt das es etwas mit Kurt Cobain zu tun hat.“

Tom Grant verhält sich den Offenbarungen von El Duce noch immer skeptisch und ist nicht bereit über den Tod von Duce zu spekulieren, er sagt er hätte nicht genug Informationen. [Buch: Who killed Kurt Cobain?